In seinem Essay zur Notwendigkeit einer Corporate Diplomacy mit dem Untertitel „Die Relevanz des politischen Engagements von Unternehmen nach der Zeitenwende“ für das Liz Mohn Center der Bertelsmann Stiftung verdeutlicht Professor Dr. Markus Scholz, Technische Universität Dresden, das Dilemma vieler Führungskräfte und sagt ein Ende des unpolitischen Managements voraus. Wie agieren, wenn ein lange kolportiertes Narrativ wie „Wandel durch Handel“ an Gültigkeit verliert?
Im Essay skizziert der Autor die Herausforderungen für Führung, wenn mit einem Mal eine neue Form von Legitimität des politischen Handelns von Unternehmen eingefordert wird: Darf ich noch mit einem fragwürdigen politischen Regime Geschäfte machen? Würde ein wirtschaftlicher Rückzug den Menschen dort wirklich helfen und die Situation im Land verbessern? Ist man wirklich gewillt, bei einem Rückzug ggf. Regierungen zu brüskieren und damit ganze Geschäftszweige zu verlieren?
Es braucht aktuell daher nicht nur eine Grundsatzdebatte über Art und Umfang der Legitimität von Wirtschaft und Unternehmen in politischen Entscheidungsprozessen. Es verlangt, innerhalb der Unternehmen Expertise zu gesellschaftlichen und politischen Risiken, z. B. in der Governance, zu verankern, Schnittstellen mit externen Partnern zu definieren, vor allen Dingen aber Führungskräfte - nicht nur auf der Top-Ebene – in Fragen der Corporate Diplomay vermehrt zu schulen.
Martin Spilker, Bertelsmann Stiftung, Telefon: +49 52 41 80 40 283
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Prof. Dr. Markus Scholz, Technische Universität Dresden
E-Mail: markus.scholz1@tu-dresden.de
