Im Auftrag der Liz Mohn Center gGmbH sind Laura Marie Edinger-Schons und Michael Alberg-Seberich in ihrem Gutachten der Frage nach gegangen, was Führungskräfte heute an Skills benötigen, um durch einen Kulturwandel die Twin Transformation - also Digitalisierung und Nachhaltigkeit - durch partizipative Führung zu gestalten. Deutlich wird, dass für die Nachhaltigkeitsstrategie nicht mehr eine Person oder Abteilung zuständig ist, sondern die gesamte Organisation mit ihren Strukturen und Prozessen eingezogen werden muss, Maßnahmen ganzheitlich gedacht und gemeinschaftlich umgesetzt werden müssen.
Gleichzeitig werden Führungskräfte intensiver in einer Stakeholder-Management-Logik denken, entscheiden und agieren müssen. Anteilseigener, die so genannten Shareholder, sind nur Teil von verschiedenen Interessengruppen, oft sogar mit widersprüchlichen Ansichten. Und im eigenen Arbeitsumfeld wollen und müssen auch Mitarbeitende zukünftig bei Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen teilhaben und mitgestalten. Edinger-Schons und Alberg-Seberich haben nicht nur die gegenwärtige Literatur über Führungsstile und -kompetenzen gesichtet, sondern auch zukünftige Kompetenzen von Führungskräften abgeleitet:
Es sind vor allen Dingen eine gewisse Vorstellungskraft von Zukunft, kritisches Hinterfragen des Status Quo verbunden mit Gemeinschaftsorientierung, Komplexitäts- und Ambiguitätsintelligenz sowie Kommunikations- und Entscheidungsfähigkeit – kurzgefasst: Mut und Empathie zeichnen das Handeln von Führungskräften zukünftig aus. Deshalb ist es an der Zeit, so das Fazit des Autoren-Duos, sowohl Lerninhalte wie auch Lehrformate der betrieblichen Führungskräfteentwicklung sowie universitär-schulischen Einrichtungen zu reformieren: von Ansätzen des „communityship“ bis zum Achtsamkeitstraining, vom Lernen in der Natur bis zu Degrowth- und Kreislaufwirtschaft-Konzepte.
Dr. Jörg Habich, Liz Mohn Center gGmbH, Telefon: +49 52 41 81 81 277
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