Bearbeitung eines Fragebogens

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Umfragen: Führungskräfte-Radar 2021/2022

Quote – nein, danke?! Ganz so dramatisch ist es noch nicht in den deutschen Führungsetagen, aber immerhin ein Drittel der befragten Führungskräfte sieht die öffentliche Diskussion um verbindliche Regeln bei Gleichstellungs- und Genderfragen als nicht förderlich in ihrer Organisation an.

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Zwanglos gendern? Führungskräfte sind skeptisch gegenüber verbindlichen Regeln und offenbaren eine gewisse Sorg- und Arglosigkeit bei Gleichstellungsthemen.

Warum diese Skepsis gegenüber verbindlichen Regeln in den Organisationen? Vielleicht, weil die Führungskräfte selbst zu diesen gesellschaftspolitischen Herausforderungen keine Probleme in ihrem direkten Arbeitsumfeld wahrnehmen. Offenbar erscheint das Thema „Gendergerechtigkeit“ im eigenen Arbeitsbereich der Führungskräfte unproblematisch. Das zumindest könnten die Ergebnisse der Sonderauswertung des Führungskräfte-Radars 2021/2022 nahelegen.

41,9 %

der Führungskräfte geben an, dass es im Unternehmen keine verbindlichen Regeln zum Gebrauch einer gendergerechten Sprache gibt

Denn insgesamt stellen die Führungskräfte bei Gleichstellungs- und Genderfragen ihrer Organisation gute Noten aus: Jeweils eine deutliche Mehrheit der Führungskräfte gibt an, dass in ihrem Unternehmen das Geschlecht der Führungskraft keinen Unterschied macht (Zustimmung: 74,4 %), dass sie keine Geschlechterkonflikte erleben (81,7 %) und dass das Gehalt unabhängig vom Geschlecht (76,7 %) ist. Also eitel Sonnenschein?

Wohl doch eher „rosarote Brille“! Denn folgt man der öffentlichen Diskussion, scheint die Basis eine ganz andere Wahrnehmung bei den Aufstiegs- und Vergütungschancen von Frauen zu haben. Neben dem oft monierten Gender-Pay-Gap ist auch der Anteil von Frauen in Führungspositionen laut STATISTA 2020 mit 28,4 % immer noch sehr gering. Liegt am Ende in dieser unterschiedlichen Problemwahrnehmung die Krux für weitgehenden Stillstand?

Denn, wenn Führungskräfte entgegen der weitläufigen Wahrnehmung in der Öffentlichkeit die Situation in ihren Organisationen positiv sehen, braucht es einen Reality-Check, um Transparenz herzustellen. Ansonsten drohen generelle betriebliche Maßnahmen ins Leere zu laufen.
Martin Spilker

Unser Projektpartner für die Befragung

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